Titelseite Originale Band 2 Saarbrücken, Ein Rückblick auf das Sommersemster 2017Band 2: Originale in Saarbrücken

44 Seiten, durchgehend farbig

Ein Rückblick auf das Sommersemester 2017

Diese Broschüre lädt zu einem Spaziergang in Episoden durch Saarbrücken ein. Die erste führt vom ehemaligen Stadtbad durch die Karcherstraße bis zur Schifferstraße, vom Ensemble der Bebauung vor der Großstadtgründung 1909 bis zur 2017 aufgestellten Großskulptur „Duo“ der Isländerin Sigrún Ólafsdóttir. Die zweite Episode besucht die Umgestaltung der Modernen Galerie in der Bismarckstraße und die neu eingerichtete Kapelle des Langwiedstifts, die dritte anlässlich der Landeskunstausstellung Georges-Henri Pingussons Botschaftsgebäude und das Burbacher Bahn-Ausbesserungswerk. Vgl. Saarart 11, hrsg. von Cornelieke Lagerwaard, Saarbrücken 2017.
Trotz Verlusten und Entstellungen bewahrt St. Johann vieles vom städtebaulichen Reichtum der Gründerzeit. Seit der Einweihung des Bahnhofs 1852 erfuhr die Stadt Aufschwung und Vergrößerung, wird doch das gesamte Gelände zwischen Bahnhof und Altstadtkern erschlossen. Die Baumaßnahmen wurden gekrönt von der Bergwerksdirektion (1880) und dem Ensemble am Rathausplatz (ca. 1900). Zu den prächtigen Straßen gesellt sich 1910 mit dem Beethovenplatz (heute Parkplatz) eine innerstädtische Parkanlage, in Randlage am Sulzbach entstand bereits 1882 der Volksgarten (heute Busbahnhof). Vgl. Gartenkunst in Saarbrücken, Katalog zur Ausstellung in der Alten Sammlung des Saarland Museums, hrsg. von Christof Trepesch, Worms 1999.
Während die Bebauung der Bahnhofstraße im 2. Weltkrieg nahezu völlig zerstört wurde, blieb nördlich davon viel von der gründerzeitlichen Bausubstanz erhalten. Vgl. Denkmalliste des Saarlandes, Teildenkmalliste der Landeshauptstadt. Zahlreiche Häuser stammen vom Architekten Wilhelm Noll, der 1864 in Wiesbaden geboren wurde und 1930 in Saarbrücken starb. Er war unter Georg Hauberisser Bauleiter des Rathausneubaus, schuf im Anschluss daran auch die korrespondierenden Bauten am Rathausplatz und darüber hinaus etwa 50 Häuser in Saarbrücken und St. Johann. Vgl. Edith Ruser, Jugendstilarchitektur in Saarbrücken, in: Saarheimat 24 (3/1980), S. 61-66. Von ihm ist auch das Wohnhaus mit Privatpraxis Bismarckstr. 19, das heute von der Stiftung Saarländischer Kulturbesitz genutzt wird. Unter den zahlreichen von Noll und anderen erbauten historistischen Wohn- und Geschäftshäusern fällt das von Curt Witzschel in der Richard-Wagner-Straße 3 auf, wegen seiner unverkleideten Eisenträgerkonstruktion, die den steinernen Erker stützt. Nur selten gestatteten die hiesigen Bauherrn Aspekte der industriellen Gegenwart und schwelgten lieber in gotisch-barocken Formen. So schufen sie eine Art Gegenwelt zur von der Montanindustrie geprägten Region, zum Eisenfachwerk der Fördertürme oder des Burbacher Ausbesserungswerks. Im Geist des Jugendstils erzeugt Witzschel dank unterschiedlicher Materialien und malerischer Oberflächenstrukturen eine abwechslungsreiche Fassade, wobei die kannelierten Vorlagen des Erkers immer noch das Motiv einer Tempelfront anklingen lassen.

 

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foto117 Wolfgang Niesen

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